Mein Name ist Bernd Kraus, ich bin Geschäftsleiter von Go Ahead – Die Gründer.Und darf damit beim Marktführer für englische Limiteds in Deutschland sehr viele Existenzgründer in Deutschland bei ihrem Start in ihr Unternehmen begleiten. Eine tolle Aufgabe, die mir immer wieder zeigt, wie kreativ die Menschen sein können. Bevor ich Anfang 2009 diese Aufgabe bei Go Ahead übernommen habe, konnte ich 20 Jahre lang Managementerfahrung in den Bereichen Banken und Vertrieb sammeln – und das im In- und Ausland.
Wie genau funktioniert Go Ahead? Welche Leistungen erhält man von Ihnen?
Im Prinzip sind wir ein One-Stop-Shop zur erfolgreichen Unternehmensgründung – online wie offline. Ein junges und dynamisches Team unterstützt die Kunden in allen administrativen Angelegenheiten um die Limited. Zurzeit sind in unserem Team zwölf Kundenbetreuer als Ansprechpartner für die Existenzgründer im Einsatz. Und auch über unsere Internetseite www.go-ahead.de begleiten wir Gründer von der Idee bis zur Verwaltung und dem Wachstum ihrer Unternehmen.
Wichtig dabei: Wir sind keine Steuerberater und keine Unternehmensberater. Unser Job ist es, die administrativen Aufgaben zu übernehmen – sowohl bei der Unternehmensgründung als auch später bei der Unternehmensführung. Um es einmal ganz praktisch zu machen: Wenn jemand eine Limited gründen möchte, wendet er sich an uns. Als Marktführer in Deutschland übernehmen wir dann den Verwaltungsaufwand im Auftrag des Kunden zum Eintrag und zur Gründung der Limited. Natürlich begleiten wir den Kunden dann auch später und fungieren als Erinnerungs- und Mittlerstelle zwischen Großbritannien und dem Gründer. Der Gründer erhält von uns ein Komplettpaket aus einer Hand. Er kann sich ganz auf seine Geschäftsidee konzentrieren. Und das zu attraktiven Investitionskosten.
Darüber hinaus bieten wir ein spezielles Gründungspaket zur Unternehmergesellschaft – der so genannten “Mini-GmbH” – an. Über unser weites Netzwerk an Kooperationspartnern aus der Leasing-, IT-, Bank- und Versicherungsbranche und unseren Partnern im Bereich Recht und Steuern können wir den Gründern weitere notwendige Produkte und Services anbieten. Gemeinsam mit unseren Kunden erarbeitet das Team – immer entsprechend den Anforderungen der Existenzgründer – neue Produkte, Dienstleistungen und Services.
Was empfehlen Sie jungen Gründern aus rechtlicher Sicht? Was sind typische Stolpersteine bei der Unternehmensgründung?
Ich stelle in meiner alltäglichen Arbeit leider immer wieder fest, dass es noch Gründer gibt, die ohne durchdachten und ausgearbeiteten Businessplan an den Start gehen. Außerdem fehlen vielen Gründern die notwendigen Informationen über Fördermöglichkeiten in der Start- oder Wachstumsphase. Rechts- und Steuerberatung dürfen wir jedoch von Seiten der Go Ahead nicht erteilen – wie das allerdings bei allen anderen Gründungsagenturen auch der Fall ist.
Hinzu kommt, dass manch ein Gründer zwar eine tolle Idee hat, die betriebswirtschaftliche Kompetenz aber nicht besitzt. Da werden grundlegende Regeln ignoriert wie das zeitnahe Schreiben der Rechnung oder das Mahn- und Inkassowesen. Manch ein Gründer geht daran – und nicht an der Geschäftsidee – in die Knie und leider zu oft sogar in die Insolvenz. Last but not least sollte die Gründungsagentur gut gewählt sein – wobei wir wieder bei Go Ahead wären.
Braucht ein deutscher Gründer eigentlich noch Limiteds, seit es die UG (haftungsbeschränkt) gibt?
Ein klares und eindeutiges Ja. Denn die Unternehmergesellschaft, oftmals auch Mini-GmbH genannt, hat gegenüber der Limited einige entscheidende Nachteile. Zum Beispiel ist da der Ansparzwang zu nennen. 25 Prozent des Jahresüberschusses muss bei der UG in die Gewinnrücklage eingestellt werden – bis zum Erreichen von 25.000 Euro. Hört sich nicht so schlimm an, kann aber gerade für den Existenzgründer schwierig werden. Stellen Sie sich vor, Sie erwirtschaften in den ersten drei Jahren jeweils einen Überschuss von 24.000 Euro. Je nach Branche kein schlechter Start und man kann davon leben. Die UG führt aber dazu, dass 6.000 Euro im Unternehmen verbleiben müssen! Ergo bleiben nur 18.000 Euro für den Gründer. Schon nicht mehr ganz so toll.
Ein dickes Plus der Limited besteht darin, dass sie sich inzwischen als Rechtsform fest etabliert hat. Weitere Aspekte, die auch in Zukunft für die Limited sprechen, sind unter anderem die unbürokratische Aufstockung des Haftungskapitals, die problemlose Änderung von Geschäftsführern und Gesellschaftern. All dies geht bei der Limited schnell und kostengünstig. Im Übrigen alles Anlässe, bei denen wir unsere Kunden unterstützen und administrativ entlasten. Die Limited ist und bleibt eine attraktive Rechtsform. Das gilt im Übrigen für die Schweiz und Österreich genauso wie für Deutschland.
Wie erklären Sie sich den Hype der Limited in der Vergangenheit?
Genau aus den vorgenannten Gründen. Die Limited hat das sehr starre deutsche System der Unternehmensformen aufgeweicht. Bis zu dem Zeitpunkt an dem wir mit Go Ahead stark auf den Markt gedrungen sind, gab es in Deutschland doch de facto nur die GmbH. Aufwändig in der Gründung, teuer, sie bindet einen enormen Anteil an Mitteln und ist in keiner Weise komfortabel, was die spätere Verwaltung mit Abschlüssen etc. angeht. Die Limited bot Existenzgründern eine schlanke, schnelle Variante, sich haftungsbeschränkt selbstständig zu machen und hatte gleichzeitig die Flexibilität, mit dem Unternehmen zu wachsen.
Und noch einen Satz zu Hype und Vergangenheit: Die Limited ist weiterhin eine der attraktivsten Rechtsformen für Unternehmensgründer. Aktuell hat Go Ahead die 39.000ste Limited-Gründung begleiten dürfen. Das zeigt, dass sie nichts an ihrer Attraktivität verloren hat. Viele Branchenkenner gehen sogar davon aus, dass in Zukunft die Nachfrage nach der international anerkannten Rechtsform Limited zunimmt.
Hält das Interesse an Limiteds noch an oder haben deutsche Gesellschaftsformen das Heft übernommen?
Sicherlich hat die Mini GmbH dazu geführt, dass im Gründungsprozess auch wieder verstärkt über deutsche Rechtsformen nachgedacht wird. Go Ahead begleitet ja auch Gründer, die sich für deutsche Gesellschaftsformen wie die UG entschieden haben. Keine Frage. Unter’m Strich bleiben aber viele Vorteile für die Limited – die sich inzwischen einen festen Platz erobert hat. Anfangs noch als Exot bestaunt, sind Limiteds heute absolute Normalität im Geschäftsalltag.
Waren internationale und Onlinehandelsunternehmen von Beginn an von der Rechtsform überzeugt, können wir in letzter Zeit beobachten, dass immer mehr Gründer mit einem akademischen Hintergrund auf die Limited zugreifen. Ich bleibe daher bei meiner Einschätzung: Die Limited ist attraktiv und wird auch in Zukunft einen zentralen Platz unter den Gesellschaftsformen in Deutschland behalten.
Welche Unternehmensform halten Sie persönlich für die empfehlenswerteste?
Da Go Ahead ja nicht berät, möchte ich etwas ausweichend antworten: Wenn ich als Existenzgründer vor der Frage stünde, welche Rechtsform ich für mein Unternehmen wählen sollte, spielt die Limited auf alle Fälle eine zentrale Rolle. Wichtig ist allerdings, dass jeder Gründungsprozess seine eigenen Anforderungen stellt und daher kann es im Einzelfall auch sinnvoll sein, eine deutsche Rechtsform zu wählen. Go Ahead ist mit dem breiten Portfolio immer der richtige Partner.
Herr Kraus, vielen Dank für das Gespräch.